Wo ist man, wenn die Kinder in den Ferien freiwillig um 7.30 Uhr aufstehen, den ganzen Tag an der frischen Luft verbringen, beim Essen nicht meckern und abends lieb schlafen gehen? Bei der
Skifreizeit in Südtirol – denn Skifahren ist einfach toll, cool, großartig.
Dank der finanziellen Förderung durch die Aktion Mensch konnten 27 Kinder und Jugendliche, begleitet von 12 Erwachsenen, zu einem erschwinglichen Preis nach Italien reisen. Für
fünf Skitage in einem fantastischen Skigebiet, bei bestem Wetter und immer wieder mit herrlichen Aussichten auf das
Gebirgspanorama der Dolomiten, nimmt man auch eine fast 16-stündige Busfahrt in Kauf.
Die Unterkunft »Mühlsteigerhof« in Meransen hatte zwar nicht die perfekte Lage – der tägliche 15-minütige Fußmarsch zum Skibus mit Skiern auf den Schultern und den schweren Skischuhen an den
Füßen war schon eine Herausforderung – bot aber dafür gemütliche, saubere Zimmer und viel wichtiger: "Hausmutter" Helene versorgte uns mit oberleckerem Essen. Nudeln in allen
Variationen (Spitzenreiter waren die Tortelloni und die Käsenudeln), aber auch Pommes, Kartoffelecken, Schnitzel, Buletten und immer eine süße Spezialität als Nachspeise warteten am Abend auf
uns. Auch das nahegelegene Schwimmbad wurde von den Wasserballern genutzt. Schön anzusehen war, dass sie auch bei der Wassergymnastik eine gute Figur abgaben.
Während die Fortgeschrittenen gleich am ersten Tag voll loslegten und in Begleitung von Fabian, der in diesem Skigebiet vor 20 Jahren das Skifahren gelernt hatte, die Pisten erkundeten, mussten
die Anfänger sich erst einmal an viele neue Bewegungen und Bedingungen gewöhnen.
Für einige ging das recht schnell, und auch wenn wir nicht gleich die perfekte Anfänger-Piste fanden, konnten sie schon am ersten Skitag im Schneepflug den Hang runterrutschen. Die Family-Lope (Teil der Talabfahrt des Gitschberges) blieb wohl auch ihre Lieblingspiste.
Von den 14 Kindern, die zum ersten Mal auf Skiern standen, hatten es dann alle am dritten Tag geschafft, mehr oder weniger sicher den Übungshang hinunterzufahren. Die Tränen und Misserfolge der
ersten Tage waren vergessen, als die Kinder nach und nach den flachen Hang eroberten. Die einen blieben dann auf der schönen Sonnenpiste beim Tasa-Schlepplift und bewältigten diese mit viel Spaß
und fast ohne Kurven. Nach dem Skikurs beim Profi-Skilehrer war das Fahren auf den großen Pisten für den mutigeren Teil der Anfängergruppe der perfekte Abschluss einer traumhaften Skiwoche.
Es gab auch eine Gruppe Snowboard-Fahrer. Sie genossen, wie die anderen, die verschiedenen Pisten im Jochtal. Unsere Wanderer konnten gar nicht genug von den herrlichen Schneegebirgen bekommen
und nutzten ihren Skipass zum Seilbahnfahren auch voll aus.
Zum Ausklang des Tages wurden die beiden Speiseräume in kleinen Gruppen für Gesellschaftsspiele oder anregende Gespräche genutzt.
Wir waren wieder eine tolle Gruppe, in der sich alle wohlfühlten – egal, ob groß oder klein, alt oder jung, hörend oder gehörlos. Es hielten sich alle an die vereinbarten Regeln,
achteten aufeinander und halfen sich gegenseitig.
Die Reisegruppe der diesjährigen Skifreizeit in Südtirol
Gruppe im Jochtal mit schönem Ausblick
Gruppe auf der Anfängerpiste mit Profi-Skilehrer
Auf geht’s auf die Sonnenpiste beim Tasa-Schlepplift
Profi-Gruppe hoch oben im Jochtal