· 

WSW-Wasserballerinnen im Halbfinale beim Deutschen Pokal U14 in Hamburg


Zum mittlerweile dritten Mal starteten die U14-Wasserballerinnen des WSW Rostock unlängst beim Deutschen Pokal. Dabei wurde die Endrunde in Hamburg erstmalig mit acht Teams gespielt. Bei der Auslosung der Viertelfinals hatte der WSW gleich größtmögliches Pech, denn unser erster Gegener sollte der SC Chemnitz 1892 sein, der amtierende Deutsche U14-Meister.
Die Verlierer der Viertelfinals konnten nur noch um die Plätze 5 bis 8 spielen – und genau darauf machten wir uns angesichts des Gegners gefasst. Doch dann kam es tatsächlich anders. Die WSW-Mädchen führten schon Mitte des ersten Viertels mit 5:0 und fertigten den Meister in einem furiosen Spielrausch am Ende mit sagenhaften 25:1 ab. Das war für den WSW der mit Abstand höchste Sieg auf DSV-Ebene, den es je gab. Trainerin Charlotte Richter war vollkommen überwältigt von der Leistung ihres Teams und versuchte zu beruhigen: »Da hat der Bundesstützpunkt Chemnitz den gerade vollzogenen Jahrgangswechsel in der U14 zum Beginn der Saison nicht so gut hinbekommen. Nun sind wir – für alle sehr unerwartet – unter den Top vier. Weitere starke Vereine wie Blau-Weiß Bochum oder ETV Hamburg sind nach dem Viertelfinale aus dem Rennen.«

 

Auch im Halbfinale meinte der Spielplan es nicht eben gut mit dem WSW, denn der SSV Esslingen – in den letzten Jahren Deutschlands erfolgreichster Verein im weiblichen Nachwuchs – war hier der Kontrahent. Unsere Mädchen legten mit einer 5:1-Führung erneut einen Blitzstart hin und konnten die Führung bis ins dritte Viertel halten (8:6). Der zu erwartende konditionelle Rostocker Einbruch beim zweiten Spiel des Tages über 4x8 Minuten effektiv kam dann schlagartig in der zweiten Halbzeit. Esslingen setzte sich am Ende klar mit 17:9 durch. Dessen ungeachtet hatte der WSW auch in dieser Partie eine starke Leistung abgeliefert und war nun im kleinen Finale gegen SV Bayer Uerdingen sogar leicht favorisiert.

 

In ebendiesem kleinen Finale kam Uerdingen dann deutlich besser ins Spiel als der WSW. Zum Ende des ersten Abschnittes deutete sich ein ausgeglichener Kampf um Bronze ab. Dann kam der Auftritt von Schiedsrichter Björn Richter aus Niedersachsen. In der ersten Viertelpause verpasste er der besten Rostocker Torschützin Minea Schwarzer (15 Treffer) die Rote Karte wegen zu langer Fingernägel. Zwar herrschte angesichts dieser Ungeheuerlichkeit Fassungslosigkeit auf allen Seiten. Immerhin hatte es so etwas im Wasserball noch nie gegeben. Aber weder der zweite Schiedsrichter noch die beiden Turnierleiter korrigierten diese krasse Fehlentscheidung. Uerdingen gewann schließlich souverän mit 12:3 Bronze. Pokalsieger wurde Wolfenbüttel mit einem 11:7-Sieg gegen Esslingen.

 

Trainerin Charlotte Richter: »Wir hatten bei Partien im weiblichen Nachwuchs in den letzten Jahren schon mehrere fragwürdige Entscheidungen zu verdauen. Gewiss missfällt es einigen, dass Minea vor wenigen Wochen die NK2-Nominierung bekommen hat – als eine von nur zwei Sportlerinnen des Jahrgangs 2010 deutschlandweit. Von allem Unerfreulichen unbenommen ist das Entscheidende für uns aber die herausragende Leistung unserer Mädchen, die hier eine riesige Entwicklung im Turnier gemacht haben.«

Die U14-Wasserballerinnen des WSW Rostock beim Deutschen Pokal in Hamburg, Dezember 2023

Die U14-Wasserballerinnen des WSW Rostock beim Deutschen Pokal in Hamburg